06/24/2025 | Nachrichten | BLZK

Tipps für die eigene Praxis

ZEP der BLZK unterstützt bei der Niederlassung 

Sind Sie bereit, den Traum von der eige­nen Praxis zu realisieren? Die Niederlas­sung ist für viele Zahnärzte und Zahnärz­tinnen nach wie vor die erste Wahl, wenn es um die berufliche Zukunft geht. Die Freiberuflichkeit bietet ein hohes Maß an Unabhängigkeit und Selbstbestimmung, eine gute Einkommensperspektive sowie individuelle Gestaltungsmöglichkeiten. Der Schritt in die Selbstständigkeit erfor­dert allerdings eine sorgfältige Planung und strukturiertes Vorgehen. Schließlich sind damit meist Verpflichtungen und Verbindlichkeiten über Jahre hinweg verbunden.

Von großer Bedeutung ist es, sich früh­zeitig mit den anstehenden Fragen aus­einanderzusetzen. Unterstützung bietet hier das ZEP Zentrum für Existenzgrün­der und Praxisberatung, das 2018 von der Bayerischen Landeszahnärzte­kammer gegründet wurde, mit seiner professionellen und vor allem unabhän­gigen Beratung.

Frühzeitig mit der Planung beginnen 

Im Idealfall erfolgt der erste Kontakt, noch bevor ein konkretes Objekt im Raum steht. Zuständig für die Erstbera­tung ist Katrin Heitzmann. Sie war nach ihrem Studium als angestellte Zahnärztin in verschiedenen Praxen tätig, bevor sie sich für die Übernahme einer Einzelpraxis im Münchner Osten entschied, die sie 15 Jahre führte. Vor fünf Jahren hat sie diese abgegeben und unterstützt seit 2022 das ZEP mit ihrem Know­how. 

Eine unabhängige Beratung, wie das ZEP sie bietet, hätte sie sich auch bei ihrer eige­nen Praxisgründung gewünscht. „Jeman­den, der sich die Zeit nimmt, um mit mir gemeinsam aus unterschiedlichen Blick­winkeln auf die zu übernehmende Praxis zu schauen“, so Heitzmann rückblickend. Deshalb ist es ihr besonders wichtig, indi­viduell auf die Situation und die Bedürf­nisse des Zahnarztes oder der Zahnärztin einzugehen, die die kostenfreie Hilfe einer Erstberatung in Anspruch nehmen. 

Grundlegende Fragen an den Anfang stellen 

Zu Beginn stehen meist Grundsatzent­scheidungen im Vordergrund. Damit die­se ohne Zeitdruck erfolgen können, ist es ratsam, die Beratung etwa ein Jahr vor der Existenzgründung in Anspruch zu nehmen. Soll die Praxis beispielsweise in der Stadt oder eher im ländlichen Raum liegen? Dazu sollte sich der Gründer auch darüber im Klaren sein, ob er an dem an­gedachten Standort selbst langfristig le­ben möchte. Eine Standortanalyse sowie die Bedarfsplanung der KZVB sind von großem Nutzen. 

Ebenfalls gut durchdacht muss die Frage nach der Praxisform sein. Noch immer ist die Einzelpraxis die mit Abstand häufigste Form der Niederlassung, doch eine Berufs­ausübungsgemeinschaft (BAG) mit ihren unterschiedlichen Rechtsformen kann ebenso Vorteile mit sich bringen. Wird unter den Inhabern ein kollegiales und gemeinschaftliches Verhältnis gepflegt, lässt sich in einer BAG beispielsweise die Arbeitszeit auf die einzelnen Inhaber fle­xibel aufteilen. Wer vorübergehend mehr Einkommen erzielen will, kann möglicher­weise mehr arbeiten. Steht im Rahmen der Familienplanung dagegen eine Reduzie­rung der Beschäftigungszeit an, lässt sich dies ebenfalls realisieren. 

Die Vision hinter der Praxisgründung erkennen 

Heitzmann ist es deshalb in ihren Gesprä­chen wichtig zu erfahren, welche Vision hinter dem Wunsch nach der eigenen Pra­xis steckt. Wie soll das künftige Arbeits­umfeld aussehen? Möchte der zu Beraten­de Entscheidungen alleinverantwortlich treffen oder ist er eher ein Teamplayer? Soll die Praxis erweiterbar sein, um später eventuell weitere Zahnärzte mit ins Boot zu nehmen? Welches zahnärztliche Profil wird angestrebt? In überversorgten Gebie­ten findet man unter Umständen vorteil­hafte Nischen durch eine Spezialisierung, in unterversorgten Gebieten dagegen ist eher ein breites Angebot sinnvoll. Wel­che Vorteile bietet eine Praxisübernahme gegenüber einer Neugründung?

In der Beratung des ZEP wird die persönliche Beantwortung dieser Fragen stets um die betriebswirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Aspekte ergänzt, um ein um­fassendes Bild zu erstellen und zu einer optimalen Lösung zu gelangen.

Überblick schaffen mit der Praxisbröse der BLZK 

Herrscht Klarheit über die grundlegen­den Kriterien für die Existenzgründung, empfiehlt Heitzmann die Praxisbörse der BLZK. Sie listet bayernweit Praxisabga­ben mit entsprechender Filterfunktion für die Art der Praxis und den Standort auf. Zudem können angehende Gründer selbst ein Praxisgesuch kostenfrei ein­stellen. Bei den Praxisbörsen von Den­taldepots oder Agenturen empfiehlt die Beraterin, sich das Angebot genau anzusehen. Paketlösungen sind auf den ersten Blick oft verlockend. Allerdings gilt es darauf zu achten, durch die Ge­samtlösung die freien Entscheidungs­möglichkeiten in Bezug auf künftige Geschäftspartner (Steuer­, Rechts­, Ver­sicherungsberater, Bank, Depot) nicht zu verlieren.

Im nächsten Schritt sieht das Beratungs­konzept des ZEP eine Lotsenfunktion vor. Wird eine Praxisübernahme konkre­tisiert, kann eine betriebswirtschaftliche Betrachtung des Projekts vorgenommen werden. Unter anderem werden die zu erwartenden Einnahmen und Ausgaben analysiert. 

Dabei werden bayernweite Vergleichszah­len herangezogen. Darüber hinaus kön­nen der Grundriss und die Praxisräume, der Investitionsbedarf und die Personal­situation betrachtet werden. Außerdem erhalten bayerische Zahnärzte kostenfrei eine umfassende Versicherungs­ und Vor­sorgeberatung. 

Fahrplan für die Gründungsphase 

Der Businessplan ist der Fahrplan für die ersten Jahre und sollte von einem dies­bezüglich fachkundigen Steuerberater erstellt werden. Er ist notwendig für die Bankgespräche bezüglich der Finan­zierung und eine gute Orientierung für die Entwicklung der Praxis in den ersten Jahren. In dieser Phase müssen unter­schiedlichste Aspekte parallel in Angriff genommen werden. Hierüber informiert das ZEP unabhängig und neutral. So sind beispielsweise bestimmte Darlehen vor Vertragsabschluss bei der Bank zu bean­tragen. Das Thema Praxisführung muss ebenfalls im Vorfeld geklärt werden. Denn vom ersten Tag der neuen Praxis an kann eine Begehung durch das Ge­werbeaufsichtsamt jederzeit erfolgen. Nicht zuletzt muss ein Marketingkonzept mit Logo, Homepage und Printprodukten entwickelt werden.

Bei all den vielfältigen Aufgaben kann es sich der Gründer nicht leisten, den Überblick zu verlieren. Zusätzliche Un­terstützung bieten das Kursprogramm Betriebswirtschaft der eazf GmbH und die Niederlassungsseminare der zahn­ärztlichen Körperschaften. „Den Blick zu schärfen für die relevanten Themen und einen Fahrplan für die Gründungsphase zu erstellen“, darin sieht Heitzmann die Aufgabe des ZEP.

Ein Kommentar von BLZK-Präsident Dr. Dr. Frank Wohl 

Lust auf Niederlassung 

Angestellt zu sein, ist wie Provisorium tra­gen – praktisch, aber nichts für die Ewig­keit. Eine eigene Praxis ist dagegen wie eine gute Krone: Anfangs aufwendig, aber wenn sie sitzt, ist sie Gold wert. Die Praxis gibt fachliche Selbstbestimmung und unternehmerische Gestaltungsfrei­heit. Sie ist ein Stück Identität, Arbeitsplatz für ein ganzes Team und ein handfester wirtschaftlicher Wert. Gerade in länd­lichen Regionen gibt es großen Bedarf an zahnärztlicher Versorgung. Wer sich dort niederlässt, schafft sich ein berufli­ches Zuhause mit echter gesellschaftlicher Relevanz.

Für den Berufsstand ist es existenziell, dass nicht immer mehr angestellte Kol­legen in Zahnfabriken bohren, sondern dass wir uns den Status der Freiberuflich­keit erhalten. Ich bin überzeugt – je ei­genverantwortlicher wir die Zahnheilkun­de ausüben, umso besser werden unsere Patienten versorgt. Deshalb kämpfe ich auch politisch für gute Niederlassungsbe­dingungen: Bürokratieabbau, leistungs­gerechte Honorare und attraktive Bedin­gungen für unsere Fachkräfte.

Als Kammerpräsident ist es mir ein zen­trales Anliegen, junge Kolleginnen und Kollegen auf dem Weg in die eigene Pra­xis bestmöglich zu unterstützen. Unsere Niederlassungsseminare und die kosten­freie Erstberatung durch das ZEP Zentrum für Existenzgründer und Praxisberatung der BLZK sind unabhängig von Banken oder Depots und bieten höchste Exper­tise für alle, die ihr eigener Chef werden wollen. 


Artikel aus dem BZBplus 6/2025, S. 6-7
Tipps für die eigene Praxis (ePaper)

Kontakt

ZEP Zentrum für Existenzgründer und Praxisberatung der BLZK
Katrin Heitzmann
Tel.: 089 230 211-414
Fax: 089 230 211-488

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