07/04/2023 | Nachrichten | BLZK
Oberpfälzer Zahnärztetag: „Grenzen verschieben – Zähne erhalten!"
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, MdL, unterstützt Forderungen der bayerischen Zahnärzte
Unter dem Titel „Grenzen verschieben – Zähne erhalten!" stand der 36. Oberpfälzer Zahnärztetag vom 29. Juni bis zum 1. Juli in Regensburg. Wie gewohnt konnte die Veranstaltung in den Räumen des Universitätsklinikums Regensburg stattfinden.
Fürsprecher aus der Politik für die bayerischen Zahnärzte: BLZK-Präsident Dr. Dr. Frank Wohl und Dr. Cosima Rücker (Vorsitzende ZBV Oberpfalz) mit Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, MdL. Bildrechte: Jörg Weishaupt/ZBV Oberpfalz Im Rahmen des traditionellen Festaktes im historischen Herzogssaal wurde der Fortbildungskongress am Donnerstag, 29. Juni, von Dr. Cosima Rücker, Vorsitzende des ZBV Oberpfalz, und BLZK-Präsident Dr. Dr. Frank Wohl eröffnet. Als besonderer Gast machte sich auch Hubert Aiwanger, MdL, stellvertretender Ministerpräsident und Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, bei seiner Rede für die Interessen der Zahnärztinnen und Zahnärzte stark – und unterstützte in seinem Grußwort viele Forderungen des Berufsstandes wie etwa bei den Brennpunktthemen Budgetierung, GOZ-Punktwert, iMVZ und Fachkräftemangel. Zahlreiche Vertreter der Regierung der Oberpfalz, des Landkreises und der Stadt Regensburg sowie der Universität Regensburg waren ebenfalls beim Festakt anwesend.
In der Kritik stand bei den Eröffnungsreden das vom Bundestag beschlossene GKV-Finanzstabilisierungsgesetz. So seien der präventivorientierten Parondontitis-Therapie mit der Wiedereinführung der Budgetierung die erst kürzlich zugesagten Mittel nun erneut entzogen worden. „Wissenschaftliche Erkenntnisse und Sachargumente haben Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach nicht davon abgehalten, bei der Parodontitis-Versorgung den Rotstift anzusetzen! Einer Parodontitis-Therapie, die erst im Juli 2021 etabliert und als ein Meilenstein für die Mund- und Allgemeingesundheit gerühmt wurde“, so Dr. Cosima Rücker.
Zahnärzte fordern Gegensteuern der Politik bei iMVZ und bei stagnierendem GOZ-Punktwert
Auch BLZK-Präsident Dr. Dr. Frank Wohl stellt den guten Mundgesundheitszustand in der deutschen Bevölkerung heraus, der vor allem auf die Präventionsleistung der Zahnärztinnen und Zahnärzten zurückzuführen sei. Denn „Zähne erhalten“ sei nicht nur Motto des Programms, sondern auch das Credo des Berufsstands. Diese Erfolgsgeschichte werde derzeit jedoch durch die Politik auf Bundesebene verhindert.
Als weiteren Punkt, der gefährlich für die Zahngesundheit sei, nannte Dr. Dr. Frank Wohl die investorengesteuerten Medizinischen Versorgungszentren (iMVZ), die sich mit großer Rasanz ausbreiteten. Hier müsse die Politik die Rahmenbedingungen verbessern und gegensteuern, um das Vertrauen der Zahnärzte, ihrer Mitarbeiter und der Patienten in die Verlässlichkeit deutscher Gesundheitspolitik zu erhalten. „Es ist ein Aberwitz, dass Beitragsgelder der sozialen Krankenversicherung in Deutschland mit Hilfe von Finanzakrobaten in Steueroasen fließen, wo sie der steuerlichen Veranlagung der deutschen Steuerbehörden entzogen sind.“
Darüber hinaus forderte der BLZK-Präsident von der Politik, dass die seit mittlerweile 35 Jahren stagnierende Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) endlich an das aktuelle Inflationsgeschehen angepasst werden müsse – ein wichtiges Thema, das unter anderem auch im Mittelpunkt der aktuellen BLZK-Veranstaltung GOZ ON TOUR steht.
Einen ausführlichen Nachbericht zum Festakt des Oberpfälzer Zahnärztetages und den Reden der Podiumsteilnehmer gibt es in der BZB-Ausgabe 9/2023.